Mitgliedschaft und Jäger werden

Mitglied in der Kölner Jägerschaft werden

Neue Mitglieder sind bei uns jederzeit herzlich willkommen. Lernen Sie uns doch einfach noch ein wenig besser kennen, indem Sie eine unserer Veranstaltungen besuchen. Um Mitglied in der Kölner Jägerschaft e.V. im Landesverband NRW e.V. zu werden, füllen sie bitte das hier veröffentlichte Formular aus und senden sie es unterschrieben an die Geschäftsstelle. 


Um das Formular auf dem Rechner ausfüllen zu können, öffnen Sie es bitte mit dem Adobe-Reader.
Vergessen Sie bitte nicht, uns zusammen mit der Neuanmeldung auch ein SEPA-Mandat zu erteilen. Sonst können wir Ihren Mitgliedsbeitrag nicht per Lastschrift einziehen.


KONTAKT:
über die Geschäftsstelle, Henrike Bauer:
E-MAIL: info@koelner-jaegerschaft.de
TELEFON: 02203 – 10 23 437


Die Kölner Jagdschule

Das Grüne Abitur

Jagd- und Naturschutz erfordern ein Höchstmaß an Verantwortung. Um dieser gerecht zu werden, besitzen Jäger eine staatlich anerkannte Ausbildung, die umfangreiche Kenntnisse und Kompetenzen in Bezug auf die Natur vermittelt. Die Jagdschule innerhalb der Kölner Jägerschaft e.V. in Kooperation mit der Kreisjägerschaft Leverkusen e. V. hat die Aufgabe, Sie als naturverbundenen Mitbürger und jagdinteressierten Mitmenschen im Großraum Köln auf die staatliche Jägerprüfung vorzubereiten.

>> Inhalte der Jagdausbildung

  • Wildtierkunde: Hier erfahren Sie in Wort, Bild, Film und in der Praxis alles Wissenswerte über unsere heimischen Wildarten. Das theoretische Wissen wird mit Besuchen in Wildfreigehegen vertieft.

  • Waffenkunde: Hierbei erlangen Sie das Fachwissen über alle Jagdwaffen, Munition, die Optiken sowie die praktische Handhabung von Lang- und Kurzwaffen.

  • Die praktische Schießausbildung in über 48 Übungsstunden erfolgt auf dem modernen Schießstand der Leverkusener Jägerschaft. Hier stellen wir Ihnen zu Übungszwecken alle nötigen Kugel- und Schrotwaffen zur Verfügung.

  • Jagdbetrieb ist die Kunde vom Aufbau und der Betreuung des Jagdreviers; hier besonders die Hege unserer heimischen Wildarten und die Grundbegriffe der Jagdhundehaltung und -führung. Es werden Ihnen die Grundlagen des Land- und Waldbaues erklärt, und Sie lernen das küchenfertig machen von erlegtem Wild. Weiter erfahren Sie die wichtigsten Grundbegriffe des Umwelt- und Naturschutzes.

  • Das Jagdrecht umfasst das Jagd-, Waffen- und Naturschutzrecht sowie weitere relevante Rechtsvorschriften.

KONTAKT: Joachim Breuer, info@jagdschule-koeln.de
TELEFON: 0162 – 20 15 392


ANMELDUNG: über die Geschäftsstelle, Henrike Bauer
E-MAIL: info@koelner-jaegerschaft.de
TELEFON: 02203 – 10 23 437

WEITERE INFORMATIONEN: www.jagdschule-koeln.de

Abenteuer Jagdausbildung

>> Einblicke einer Jagdschülerin

Die Vorgeschichte

Die Entscheidung zur Jagdausbildung trieb meinen Mann und mich schon einige Jahre um, in unserem Fall hauptsächlich familiär bedingt und so fassten wir im vergangenen Jahr den Entschluss, endlich Nägel mit Köpfen zu machen und uns für einen Vorbereitungskurs zur Jägerprüfung anzumelden. Im Vorfeld stand die Frage, bei welcher Jagdschule dieser Kurs am besten zu absolvieren sei, da es derer nicht mangelt und jede mit ihren jeweiligen Vorzügen wirbt. Unsere Entscheidung fiel dann auf die Jagdschule der Kölner Jägerschaft, da wir bewusst eine umfangreiche Ausbildung absolvieren wollten und keinen Crash-Kurs, nur um den Jagdschein möglichst schnell zu bestehen. Die Kurse starten dort Ende August/Anfang September und erstrecken sich bis in den April, da die Jägerprüfung in NRW jährlich Ende April stattfindet. Die Jagdschule Köln bietet zudem zwei Kursmodelle an:  einen Wochenkurs mit zweimal wöchentlichem Unterricht je zwei Stunden am Abend und einem Samstagskurs, der alle zwei Wochen stattfindet und zwei Unterrichtsblöcke von je drei Stunden mit einer Stunde Mittagspause beinhaltet, so dass sich der Unterricht von 9 bis 16 Uhr erstreckt. Unsere Wahl fiel auf den Samstagskurs.

Es begann mit einer Informationsveranstaltung Ende August. Dort trafen sich alle Teilnehmer beider Kurse und die Ausbilder, mit denen man die nächsten rund acht Monate zu tun haben sollte, stellten sich und ihre Fachgebiete vor. Zudem konnten viele organisatorische Fragen geklärt werden und man konnte die anwesenden Mitschüler bereits kennenlernen.

Am darauffolgenden Samstag sammelte sich dann eine Gruppe von rund 30 bis dato unbekannten Personen unterschiedlichsten Alters und beruflichen Hintergrunds, aber mit einem gemeinsamen Ziel: Das erfolgreiche Absolvieren der Jägerprüfung im schönen Gut Leidenhausen im rechtsrheinischen Köln. Den Weg dorthin hatten sich die meisten im Rückblick sicherlich etwas einfacher vorgestellt. Auch wenn der ein oder andere mit verschiedenen Vorkenntnissen in den Kurs startete, so war im Vorfeld der gesamte Umfang dessen, was uns in den kommenden acht Monaten erwarten sollte, den wenigsten bewusst.

Schnell wurden erste Kontakte geknüpft, Lerngruppen gebildet und die obligatorische WhatsApp Gruppe angelegt, in der recht schnell ein reger Austausch stattfand. In unserem Fall fanden sich sogar zwei Mitstreiter in unmittelbarer Nähe unseres Wohnorts.


Der Unterricht

Der Unterricht gliederte sich in die Fächer Wildkunde, Waffenkunde, Jagdrecht, Jagdbetrieb, Land und Waldbau, sowie ein Block bezüglich Wildbrethygiene, die jeweils von unterschiedlichen Ausbildern betreut wurden. Sämtlichen Ausbildern merkte man ihre große Leidenschaft für das Thema Jagd an und dementsprechend intensiv wurden die Themen auch vermittelt.


Wildkunde (Hochwild) und praktischer Jagdbetrieb mit Chefausbilder Joachim Breuer

Das umfangreichste Ausbildungsgebiet der Wildkunde teilten sich noch einmal zwei Ausbilder, wobei das Thema Hochwild vom Chefausbilder Herrn Breuer persönlich betreut wird. Auch das Thema Jagdbetrieb ließ er sich nicht nehmen, mit zahlreichen persönlichen Anekdoten gespickt, zum Besten zu geben. Die Stunden waren immer sehr kurzweilig und mit einer ordentlichen Prise Humor versehen, ohne jedoch die große Verantwortung zu vernachlässigen, die mit der Jagd einhergeht.


Wildkunde (Niederwild) mit Tarek Sallum

Dieser Block beinhaltete präziser gesagt alle Haarwildarten kleiner als das Reh, welches kategorisch auch zum Niederwild gerechnet wird, aber, zum leichten Missfallen von Herrn Sallum, nach wie vor zur Chefsache erklärt wurde und somit in das Ressort von Herrn Breuer fiel. Auch hier ging es kurzweilig zu mit teilweise ungewollten Exkursen hinsichtlich der Genusstauglichkeit verschiedener Wildarten oder auch der Frage eines Kursteilnehmers, ob es den rein „technisch“ möglich sei, dass Hase und Kaninchen sich verpaaren können.


Wildkunde (Federwild) und Naturschutz mit Hans-Peter Fries

Ein eigener Bereich im Rahmen der Wildkunde wurde voller Inbrunst von Herrn Fries vermittelt, dem es dank seines gewaltigen Stimmorgans problemlos möglich ist, auch den größten Unterrichtsraum bis in die hinterste Ecke zu beschallen. Einmal in Fahrt war er kaum zu bremsen, referierte leidenschaftlich über sein geliebtes Federwild, ohne dass auch praktische Hinweise und Ratschläge beispielsweise zu Inhalten des Jagdrucksacks oder Kaufempfehlungen für Ferngläser zu kurz kamen.


Waffenkunde mit Thomas Rüggeberg und Frank Krämer

Aus naheliegenden Gründen eines der wichtigsten Fächer der Ausbildung dreht sich um die Waffenkunde und vor allem auch die praktische Handhabung der Jagdwaffen. Somit gliedert sich dieser Teil des Unterrichts zum einen in die theoretische Grundlage und zum anderen in die praktische Handhabe, bei der Herr Krämer tatkräftige Unterstützung im Stile eines strengen, doch gerechten „Drill Instructor” leistete. Unermüdlich und nach Worten der Ausbilder „bis zum Erbrechen“ wurde hier in vielen Stunden der Umgang mit den zur Verfügung stehenden Jagdwaffen eingeübt, da dies auch nicht zuletzt einen wichtigen Bestandteil der praktischen Prüfung darstellt.


Jagdrecht mit Stephan Kelter

Das auf dem Papier sicherlich trockenste Fachgebiet steht unter der Obhut von Herrn Kelter, dem Mann für Recht und Ordnung. Doch auch hier fehlte es nicht an praktischer Relevanz, da die stumpfen Paragrafen immer wieder mit praktischen Beispielen angereichert wurden. Zudem war sich Herr Kelter nicht zu schade, auch die noch so an den Haaren herbeigezogenen und konstruierten Sachverhalte anhand der bestehenden Rechtsgrundlage sachlich und nüchtern zu bewerten und damit zu veranschaulichen, wie sich das geltende Recht auf die Praxis auswirkt.


Die Schießausbildung

Und dann war da ja noch etwas, ein nicht ganz unwichtiger Bestandteil der Ausbildung und auch der Prüfung: die praktische Schießausbildung. Hierfür wurden die Teilnehmer in kleinere Gruppen aufgeteilt und jeder hatte die Möglichkeit, rund 10-12 Termine am Leverkusener Schießstand beginnend ab Oktober wahrzunehmen. Auch hier waren die Vorkenntnisse sehr unterschiedlich, aber die Vorfreude war durchweg groß. Die meisten der Teilnehmer unseres Kurses hatten zuvor keine Erfahrung mit Schusswaffen gesammelt, wir betraten also Neuland. Herr Schnabel, der Leiter des Schießstands, sowie die weiteren Schießausbilder nahmen sich dieser Herausforderung mit viel Geduld und Verständnis an. Nicht zu vergessen zu erwähnen an dieser Stelle sei die gute Seele des Leverkusener Schießstandes Frau Schnabel, die stets ein offenes Ohr und ein paar beruhigende Worte für die Teilnehmer hatte, die einmal unzufrieden über ihre Leistung waren, und stets über alle aktuellen Gerüchte und die neuesten Entwicklungen auf und abseits des Schießstands bestens informiert war.

Im Rahmen der Schießausbildung galt es die drei jagdlich relevanten Disziplinen mindestens so weit zu meistern, um damit die Prüfung zu bestehen: Der Kugelschuss auf die Rehbockscheibe auf eine Entfernung von 100m, der freihändige Schuss auf den laufenden Keiler, sowie das Flintenschießen in der Disziplin Trapp. Insbesondere die letzte Disziplin erforderte einiges an Übung, da es hier nicht auf das „Zielen“, sondern vielmehr auf eine saubere Technik und das richtige Gefühl ankommt. So fanden sich auch diverse Gruppen, die sich abseits der regulären Schießtermine auf anderen Schießständen zum Flintenschießen verabredeten, um in dieser Disziplin an Sicherheit zu gewinnen.

Und so verging die Zeit sehr schnell und der Prüfungstermin rückte immer näher. Insbesondere als Herr Breuer eines Samstags im Januar zur unangekündigten Klassenarbeit in Form einer schriftlichen Prüfung aus den vergangenen Jahrgängen bat, wurde uns sehr deutlich bewusst, dass die selbständige Vorbereitung lieber nochmals intensiviert werden sollte.

Ein Highlight des Kurses war sicherlich auch der Ausflug in den Hochwildpark Kommern, bei dem beide Gruppen an einem Wochenende zusammenkamen. Hier konnte man verschiedene Wildarten im Park beobachten und sich gegenseitig austauschen. Abgerundet wurde der Ausflug durch ein gemeinsames Grillen im Park.


Die Prüfung

Dann war sie da, die Woche der Wahrheit. Drei Tage mit verschiedenen Prüfungen lagen vor uns, wir fühlten eine lange vergessene Nervosität. Die letzten acht Monate konzentrierten sich auf die kommenden drei Tage. Den Anfang machte die schriftliche Prüfung in Form eines Multiple-Choice Tests mit 100 Fragen, welche als erste Hürde genommen werden musste und als Voraussetzung diente, bei den folgenden Prüfungsbestandteilen überhaupt antreten zu dürfen. Hier zeigte sich, dass alle Teilnehmer des Samstagkurses ausreichend gelernt hatten, um diese Herausforderung ohne Schwierigkeiten zu meistern.

Am Folgetag ging es wieder nach Leverkusen, diesmal mit gemischten Gefühlen. In kleinen Gruppen wurden die oben genannten Disziplinen nacheinander abgearbeitet. Wir hatten hier jeweils den letzten Platz in der Reihenfolge erwischt, wodurch eine nerven zehrende Wartezeit entstand, in der man nach und nach den vorher gestarteten Mitstreitern zur erfolgreichen Prüfung gratulieren durfte, im Bewusstsein, das Ganze weiterhin vor sich zu haben. Letztlich konnten wir uns gegen Mittag auch in die Arme fallen und beglückwünschen, man merkte eine große Last von den Schultern fallen. Ein letzter Prüfungstag stand allerdings noch bevor, daher gab es bis dahin keinen Grund zum Feiern.

Der dritte Prüfungsbestandteil, die praktisch-mündliche Prüfung, fand nun wieder in Gut Leidenhausen statt. In Zweiergruppen galt es, sich vor der vierköpfigen Prüfungskommission zu behaupten und mit dem Gelernten der letzten Monate unter Beweis stellen, dass man die notwendigen Kenntnisse zur Beantragung des Jagdscheins besitzt. Nach einer knappen Stunde Fragen und Antworten war es dann endlich geschafft. Stolz hielten wir das Zeugnis in den Händen, Erleichterung machte sich breit, wir hatten es geschafft!


Die Lossprechung

Damit blieb nun lediglich der angenehmste Teil des Kurses, die feierliche Lossprechung als letzter Programmpunkt offen. Hier trafen sich ein weiteres Mal alle Teilnehmer beider Kurse auf Gut Leidenhausen zu einer schönen Abschlussveranstaltung zu Wildschweingulasch und kalten Getränken und der Gelegenheit, sich über die Erlebnisse der vergangenen Monate auszutauschen. Nicht fehlen durfte natürlich das obligatorische Foto des Kurses auf der Treppe von Gut Leidenhausen als krönender Abschluss. 

Und so wurden wir mit dem Zeugnis und damit der Befugnis entlassen, einen Jagdschein lösen zu dürfen, was wir dann auch voller Stolz bei der unteren Jagdbehörde in der kommenden Woche erledigt haben.

Mit dem Jagdschein in der Tasche und dem Bewusstsein, dass nun der praktische Teil der Ausbildung erst richtig beginnt, ging jeder der Gruppe dann seiner Wege. Die folgenden Samstage kam fast schon ein wenig Wehmut auf, irgendwie fehlte etwas, aber die Vorfreude auf die kommenden Abenteuer überwog dann doch. Es sind für uns einige Freundschaften entstanden, die wir weiterhin pflegen werden und auch die WhatsApp Gruppe besteht wie bisher zum Austausch kommender praktischer Erfahrungen. 

Ein großer Dank gilt dem gesamten Team der Jagdschule Köln und allen Ausbildern, die den Unterricht mit viel Engagement und Herzblut abwechslungsreich und interessant gestaltet haben. Nie zuvor hat das Lernen so viel Freude bereitet wie während des Abenteuers Jagdausbildung. 

>> Fernsehbeitrag NTV über die Jagdschule Köln